Anfallende Kosten bei der Steuerberechnung geltend zu machen, ist eine Top-Möglichkeit für dich, mehr Geld in der Kasse zu haben.
Als Arbeitnehmer hat man es leicht, zumindest bei der Berechnung der eigenen Steuern. Die Lohnsteuer wird automatisch bei der Lohnabrechnung ermittelt und jeden Monat direkt vom Arbeitgeber ans Finanzamt abgeführt. Das ist sehr zwar bequem, lässt aber nur wenig Spielraum.
Etwaige zuviel gezahlte Steuern kann man sich am Jahresende über die Steuererklärung zurückholen. Doch die Grenzen dafür sind für Arbeitnehmer eng gesteckt. Außer dem Pauschbetrag, der Entfernungspauschale und ein paar Werbungskosten, wobei dafür sehr, sehr enge Grenzen gelten, ist nicht viel zu holen.
Bei Selbständigen sieht das zum Glück etwas besser aus. Viele Dinge, die du für dein Unternehmen benötigst, kann du von der Steuer absetzen.
Diese 10 Dinge kannst du von der Steuer absetzen
10 Dinge, die deine Steuerlast drücken können, wollen wir dir hier vorstellen:
Dein Homeoffice
Auch als Unternehmer mit einem online Business wirst du einen Arbeitsplatz brauchen. Egal ob das dein Homeoffice oder der Coworking-Space in einem Gemeinschaftsbüro ist, die Kosten kannst du absetzen. Dafür ist natürlich Belege sammeln angesagt bzw. die Aufstellung der Kosten für deine Wohnung oder dein Haus, von denen – abhängig von der Fläche deines Büros – anteilig Kosten für dein Homeoffice abgesetzt werden können.
Dein Bürobedarf
Wo wir gerade beim Homeoffice sind. Sämtliche Belege für den Kauf von Schreibbedarf, wie Papier, Kulis, Stifte, Blocks, Klammern, Post-it, Software, Hefter, Ordner usw., die du für dein Business benötigst, solltest du unbedingt sammeln und diese bei deiner Steuerabrechnung geltend machen.
Notwendige Technik
Ohne Computer, Drucker und Smartphone bist du als Unternehmer aufgeschmissen. Die Kosten für deren Anschaffung gehören natürlich unbedingt auf die Steuerminderungsliste.
Da solche Dinge jedoch nicht gerade zu den Superschnäppchen zählen, kann es sich für dich absolut lohnen, nach gebrauchten bzw. runderneuerten Geräten Ausschau zu halten. Die sind nicht nur kostengünstiger, ein Punkt der gerade Neugründern ein Lächeln ins Gesicht zaubert, auch diese Geräte lassen sich auch super von der Steuer absetzen. Wenn der Nettopreis des Gerätes 410 Euro nicht übersteigt, dann sogar auf einen Schlag.
Fahrtkosten
Du kannst auch deine Fahrkosten zum Kunden oder zu deinem Coworking-Space absetzen. 30 Cent pro Kilometer gibt es erstattet, wenn du dein Auto benutzt. Auch Fahrkarten für die Bahn oder den ÖPNV kannst du von der Steuer absetzen. Bei Monatskarten oder der Bahncard musst du allerdings belegen können, dass du damit auf Dauer tatsächlich Kosten sparst.
Reisekosten
Die Fahrt zu einer Messe, einer Schulung oder einem Event zählt natürlich auch dazu. Neben den reinen Fahrtkosten und der Übernachtung im Hotel & Co. zählen dazu auch Ausgaben für deine Verpflegung. Wenn die Reise länger als 8 Stunden dauert, kannst du 12 Euro für Verpflegung absetzen, bei Reisen von mindestens 24 Stunden sind es 24 Euro.
Geschäftsessen
Und zum Thema Essen passt auch der Punkt Geschäftsessen. Wenn du mit deinem Kunden bei einem guten Essen oder einem Gläschen eure gemeinsamen Projekte besprichst, dann kannst du dabei großzügig die Rechnung übernehmen. Denn die Kundenbewirtung kann bis zu 70 Prozent als Betriebsausgabe geltend gemacht werden. Lass dir dafür unbedingt einen Beleg vom Restaurant ausstellen, auf dem Ort, Anlass und die beteiligten Personen ausgeführt sind.
Deine Weiterbildung
Als Selbständiger wirst du ständig neues Lernen müssen, um immer up to date zu sein. Da ein Besuch einer Messe oder einer Schulung jedoch nicht umsonst ist, kannst du die Kosten dafür ebenfalls absetzen. Kosten für Weiterbildung oder Qualifikationen innerhalb deines Berufsfeldes werden vom Finanzamt anerkannt.
Trotzdem lohnt sich natürlich immer der Blick auf besondere Angebote, mit denen du beim Eintrittspreis sparen kannst. Das Sparen beginnt immer beim Einkauf.
Rente
Ein Punkt, der dir heute noch weit entfernt erscheint, ist das Thema Rente. Irgendwann wird auch dein Berufsleben enden und du hängst deine Selbständigkeit an den Nagel. Bis dahin solltest du unbedingt Vorsorge getroffen haben, damit du im Alter nicht vom Staat abhängig bist.
Eine freiwillige Rentenversicherung kann dabei ein Baustein sein. Mit der Zahlung der Rentenbeiträge sinkt auch das zu versteuernde Geld, das auf deinem Konto landet. Eine logischer Schritt, der die Zahlung der Beiträge etwas erträglich machen dürfte.
Partner
Deine Außenwirkung als Selbständiger ist ein wichtiger Teil deines Marketings. Und ohne perfektes Online Marketing wirst du im großen Meer namens Internet untergehen. Du hast eine Agentur damit beauftragt, dir ein cooles Logo oder eine Corporate Identity zu erstellen? Super. Die Kosten dafür kannst du von der Steuer absetzen.
Berater
Du kannst auch als Freelancer oder Gründer nicht alles allein machen. Dafür ist zum einen die Zeit zu knapp bemessen und zum anderen kannst du viele Dinge ganz einfach nicht wissen.
Sämtliche Fragen zu Steuern und Recht musst du verbindlich von den jeweiligen Fachkräften verbindlich abklären lassen, sonst kann es schnell unangenehm werden. Das gilt auch für unsere Tipps, die keine Beratung darstellen.
Die Kosten für Steuerberater und Rechtsanwälte kannst du dann von der Steuer absetzen.
Fazit
Wie du siehst, kannst du viele der Ausgaben, die durch dein Business entstehen, steuermindernd geltend machen. Und die oben genannte Liste ist bei weitem nicht vollständig. Von diesen Möglichkeiten können Arbeitnehmer nur träumen.
Übertreiben solltest du es allerdings nicht, und keinesfalls versuchen, zu kreativ zu werden bei der Steuererklärung. Das kann schnell böse enden.
* = werbender Link (Affiliate), Foto: stevepb, pixabay.com, CC0 Creative Commons